Mit der Wahl des Bodenbelags kannst du deine CO2-Bilanz beeinflussen. Da das Bewusstsein für eine umweltfreundliche Lebensweise heute immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist auch das Angebot an nachhaltigen Bodenbelägen größer denn je. In diesem Leitfaden zu nachhaltigen Bodenbelägen erläutern wir, was es im Hinblick auf die Materialien zu beachten gibt und welche die nachhaltigsten sind.
Nachhaltige Materialien für Bodenbeläge sind nicht „nur“ solche, die aus natürlichen, erneuerbaren Quellen stammen. Vielmehr muss der gesamte Prozess von der Gewinnung über den Transport bis hin zum Endprodukt in die Bewertung einfließen. Frage dich – oder besser den Hersteller – Folgendes:
- Wie langlebig ist das Material?
- Wie kann ich es pflegen, damit es eine möglichst lange Lebensdauer hat?
- Kann das Material am Ende seiner Nutzungsdauer erneuert oder recycelt werden?
- Wie wird es verarbeitet?
- Wie und über welche Entfernung wird es transportiert?
Für einige Materialien lässt sich dies leichter herausfinden als für andere. Auf jeden Fall sollte der Hersteller in der Lage sein, diese Fragen zu beantworten, da ihm der ökologische Fußabdruck seiner Produkte genauso wichtig sein sollte wie dir.
Zum Glück gibt es jedoch auch schon umfangreiche Listen nachweislich nachhaltiger Bodenbeläge. Nachstehend findest du acht Beispiele.
Nachhaltige Bodenbeläge lassen sich in zwei Kategorien gliedern: organische und künstlich hergestellte. Bei den organischen Materialien ist es wichtig, darauf zu achten, ob sie erneuerbar sind und wo sie herkommen. Künstlich hergestellte hingegen sind nachhaltig, wenn sie aus recycelten Materialien und ohne Chemikalien produziert werden. Allerdings kann bei künstlichen Materialien auch der Herstellungsprozess CO2-intensiv sein, was ebenfalls berücksichtigt werden sollte.
- Holzböden aus recyceltem Holz zählen zu den nachhaltigsten Optionen. Sie sind langlebig und für ihre Herstellung müssen keine weiteren Bäume gefällt werden. Wenn sie außerdem aus regionaler Produktion stammen, sind auch die Auswirkungen des Transports sehr gering.
- Kork eignet sich nicht nur zum Verschließen von Weinflaschen, sondern auch als Bodenbelag. Kork wird zwar nur im Mittelmeerraum gewonnen, aber die Korkeichen müssen dafür nicht gefällt werden. Außerdem wächst Korkrinde nach, wodurch das Material komplett erneuerbar ist. Darüber hinaus dämmt es sehr gut und ist weder für Insekten- noch Schimmelbefall empfindlich. Und schließlich können auch Korkböden aus recyceltem Kork hergestellt werden.
- Bambus ist ein weiteres nachhaltiges und natürliches Material für Bodenbeläge. Er wächst sehr schnell und kann bereits nach drei bis fünf Jahren geerntet werden. Bambus ist langlebig und pflegeleicht. Allerdings wird viel davon in den USA sowie in China und Indien angebaut, daher lohnt es sich, auf möglichst kurze, umweltfreundliche Transportwege zu achten.
- Wenn du Teppichböden bevorzugst, sind Wollteppiche eine gute Option. Sie sind langlebig und können sogar die Luftqualität im Raum verbessern. Ein weiteres nachhaltiges und natürliches Material für Teppiche ist Jute. Oft werden Teppiche aber auch aus Materialien hergestellt, die Mineralöl oder sogar Gifte enthalten, die natürlich alles andere als nachhaltig sind.
- Steinböden sind sowohl langlebig als auch erneuerbar. Allerdings können der Abbau und der Transport sehr hohe CO2-Emissionen verursachen. Wähle daher am besten solche regionaler Herkunft.
- Linoleum ist nur nachhaltig, wenn es kein Vinyl enthält. Es ist ein künstliches Produkt, das aus verschiedenen organischen und biologisch abbaubaren Materialien, wie Leinöl, Korkstaub und gemahlenem Kalkstein, hergestellt wird. Außerdem ist es strapazierfähig und langlebig sowie leicht zu reinigen. Der einzige Nachteil ist der CO2-intensive Herstellungsprozess.
- Für deine Böden im Badezimmer oder auch die Wände deiner Küche kannst du Glasfliesen aus recyceltem Glas, wie zum Beispiel aus alten Flaschen, wählen. Sie sind außerordentlich widerstandsfähig und bieten obendrein eine besonders ansprechende Ästhetik.
- Auch Beton ist eine gute Option, da er erneuerbar, recycelbar und biologisch abbaubar ist. Außerdem kann er die Luftqualität verbessern und wirkt temperaturregulierend. Andererseits verursacht seine Herstellung einen erheblichen CO2-Ausstoß.
Wir hoffen, dass wir dich mit unserem kleinen Leitfaden zu nachhaltigen Bodenbelägen für dein nächstes Renovierungsprojekt inspirieren konnten. Noch mehr Ideen für eine nachhaltige Lebensweise findest du in unseren Artikeln über das Upcycling von Altpapier und die Verwertung von Küchenresten. Dir gefallen unsere Artikel? Dann werde noch heute Mitglied in unserer Frag Team Clean Community.
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